schreiben Sie mir! -> mailto:peter [period] bickel [snail] orange [period] fr?subject=Gartenbahn © Peter Bickel 2009...2018 Revision 2018 PMWiki V 2.2.105 |
Puydorat? Noch nie gehört...Es tönt fast wie bei Asterix und Obelix: Puydorat ist ein Weiler mit sieben Häusern im Südwesten Frankreichs, im Departement Dordogne. Wir bewohnen da seit 1987 ein ehemaliges Bauernhaus mit rund zehn Hektaren Land, halb Wiese, halb Wald. Das Haus liegt auf der Höhe eines nach Süden orientierten Hügels, vom Haus aus fällt das Gelände sanft ab, geht durch ein Tälchen und steigt auf der anderen Seite im Wald wieder an. Ein geradezu ideales Gelände für eine Gartenbahn, schien es mir. Hier sollten sich doch ohne Probleme hunderte von Metern Gleis verlegen lassen - von der Arbeit und den Kosten einmal abgesehen eine Kleinigkeit... Verrückt? Aber sicher! Ich orientiere mich an Feld- und WaldbahnenMeine Liebe gilt der ganz kleinen Eisenbahn, den Feld- und Waldbahnen auf der 60cm-Spur. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen sie zur Welt, bis zum Ersten Weltkrieg hatten sie ihre hohe Zeit und in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhundert machte ihnen der Lastwagen den Garaus. Wenn wir sie überhaupt noch erleben können, verdanken wir das den Leuten, die das verbliebene Material gerettet und aufgearbeitet haben. Feld- und Waldbahnen sind für den Gartenbahner schlicht ideale Vorbilder: Nirgendwo sonst gibt es eine derart grosse Vielfalt an Lokomotiven und Wagen. Beschränkte Mittel zwangen die Bahngesellschaften zur Sparsamkeit: Sie bauten ihre Fahrzeuge selber oder bauten sie zu anderem Gebrauch um, nur selten gab es zwei oder drei gleiche Typen. Diese Vielfalt macht sich der Modellbauer gern zunutze, sie gibt ihm die Freiheit, selber kreativ zu sein, seine eigenen Modelle zu verwirklichen, denn es ist fast alles erlaubt! Die personenbefördernde Gartenbahn ist die Bahn zum DraufsitzenDas wirkliche Gartenbahn-Vergnügen beginnt bei Spurweite 5 Zoll - 127mm, ein normalspuriger Zug ist bei dieser Spurweite elfmal kleiner als der draufsitzende (unverkleinerte) Mensch. Was zu einem seltsamen Bild führt: Es sieht aus, wie wenn er auf einem Hund ritte. Frau Wohlschlegel, die Frau des Erbauers des Ysebähnli am Rhy , drückte es so aus: «Die Statur des Mannsbilds passt nicht so recht zur niedlichen Maschine.» Klar dass das Isebähnli schlisslich in sieben Zoll realisiert wurde... Die nächstgrössere Spurweite ist 7¼ Zoll - 184mm, kurz sieben Zoll. Ein normalspuriger Zug ist also rund siebeneinhalb mal kleiner als der draufsitzende Mensch. Das Missverhältnis zwischen dem unverkleinerten Menschen und der verkleinerten Maschine bleibt, ist aber weniger störend. Und es lässt sich nochmals verbessern, indem man sich Vorbilder auf schmaler Spur - also irgendwo zwischen 50 und 100cm aussucht. Ein Feldbahnfahrzeug auf 60cm-Spur wird dann rund drei mal verkleinert (600 / 184 = 3.3). Schauen Sie Rudi Erteld auf seiner Shay an! Natürlich passt «die Statur des Mannsbilds» immer noch nicht richtig, aber doch beinahe... Das Projekt in meinem KopfIn meinem Kopf sehe ich eine Schmalspurbahn von unserem Hof durch den Abhang hinunter ins Tal und hinüber in den Wald. Kein Rundkurs wie überall sonst, sondern eine Zubringerbahn vom Ort des Holzschlags zum Haus. Und keine langweilige, flache Strecke, sondern Steigungen bis drei Prozent, enge Kurven und wenn sinnvoll Spitzkehren. Es gibt in England, Australien und Nordamerika einige sehr eindrucksvolle Anlagen dieser Art. Folgen Sie den Links, wenn Sie mögen.
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