schreiben Sie mir! -> mailto:peter [period] bickel [snail] orange [period] fr?subject=Gartenbahn © Peter Bickel 2009...2018 Revision 2018 PMWiki V 2.2.105 |
Meine Gartenbahn: mit Liebe bauen und mit Freude spielenIch habe erst vor ein, zwei Jahren angefangen, an einer Gartenbahn herumzuträumen. Im Internet bin ich dann über die Zeitschrift GartenBahnen gestolpert und habe mir die noch lieferbaren Nummern bestellt. Ich trat in eine mir bisher fremde Welt ein, eine Welt voller Gestaltungsmöglichkeiten und grossem Spasspotenzial. Das Übergewicht an Dampf und Rauch habe ich mehr oder weniger überschlagen, denn ich wusste, dass ich da weder mitmachen wollte noch konnte. Und dann begegnete ich dem kurzen Briefwechsel, den ich unten zusammenfasse.
der AnlassIn den Nummern 4/05, 1/06 und 2/06 von Gartenbahnen erschien ein Briefwechsel zwischen zwei Gartenbahnern des Inhalts, was denn Gartenbahnerei und im besonderen Modellbau eigentlich sei.
Herr Rabensdorf bricht dann die Diskussion ab. Schade, wie ich meine, denn sie ist wichtig und sollte öffentlich geführt werden. Modellbauer oder Bastler?Eine der Kernfragen ist die nach dem Verhältnis vom Modellbau zum Basteln. Und da scheinen im deutschen Sprachraum besondere Regeln zu gelten:
Mein Vorschlag zur Güte ist, dieses belastete und abwertende Wort zu vermeiden. Mit Modellbahner und Modellbauer stehen wertfreie Ausdrücke zur Verfügung. Und wenn die Abgrenzung zum Berufsmann wichtig ist, können wir Amateur verwenden. Modellbauer bauen Modelle - aber was ist denn ein Modell?Diese Umschreibung habe ich in der deutschen Wikipedia abgeschrieben: Ein Modell ist ein Abbild der Wirklichkeit. [...] Es ist durch drei Merkmale gekennzeichnet:
Wenn also jemand auf Sie zukommt und behauptet: "Was Sie hier gebaut haben, ist für mich kein Modell einer Dampflok!", dürfen Sie diese Äusserung getrost überhören. Die Definition des Modells ist so unscharf und so weit, dass Ihr Werk nur sehr geringe Ähnlichkeit mit dem Vorbild haben muss, um als Modell durchzugehen. Modellbauer sind oft Spezialisten und PerfektionistenMachen Sie selber einmal einen Rundgang durchs Internet und die Fachzeitschriften und staunen Sie über die Detailkenntnisse der Autoren und ihre Ansprüche an die eigenen Modelle. In GartenBahnen staune ich immer wieder über die Sachkenntnis, mit der scheinbar unwichtige Details eines Dampfmodells diskutiert werden. Und ich betrachte fast ehrfürchtig die Bilder der akkuraten Modelle, die ja dann auch noch Züge ziehen können. Wer so Modellbau betreibt, schränkt für sich die offene Modelldefinition ein: Er wählt ein Vorbidlfahrzeug und versucht, dieses möglichst genau und detailliert nachzubauen. Dagegen ist nichts einzuwenden, schwierig wirds erst, wenn er meint, seine Vorgehensweise sei die einzig richtige. Er vergisst dann, dass alle anderen Modellbauer das gleiche Recht geniessen, sich und ihren Modellbau selber zu definieren. Um auf den obigen Briefwechsel zurückzukommen, können wir also wohl festhalten, dass in der Sache beide recht haben, denn beide sind Modellbauer und passen mit ihren Ideen durchaus in die offene Modelldefinition. Sie unterscheiden sich aber deutlich in der Zielsetzung und in den Ansprüchen an sich selber und an ihre Modelle. B scheint zu den Spezialisten und Perfektionisten zu gehören, für A stehen andere Werte im Vordergrund, in erster Linie der Spielwert seiner Gartenbahn. Ich denke, es ist für beide Platz genug da. Wo sind die Spassbahner?Bleibt noch die Frage nach der Dampflastigkeit von GartenBahnen, die A in seinen Briefen beklagt. Wie mir Herr Rabensdorf versichert, würde er der anderen Seite gern mehr Platz einräumen, wenn er nur Artikel bekäme. Über die Hintergründe dieser Zurückhaltung gibt es nur Vermutungen. Es ist aber naheliegend anzunehmen, dass viele den Mut nicht haben, ihre Werke neben diejenigen der Spezialisten und Perfektionisten zu stellen. Ich danke Herrn Rabensdorf für die angeregte Diskussion, die er mit mir zum Thema dieses Artikels geführt hat. |