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mein Switcher: wie es anfing

Im amerikanischen Eisenbahn-Englisch ist ein switch eine Weiche und ein switcher eine Rangierlok. Und weil ich ja an einer Waldbahn nach US-Vorbild baue, ist meine erste Lok logischer­weise ein Switcher. Der sollte natürlich eine Dampflok sein, aber so weit bin ich noch lange nicht. Vielleicht als überübernächstes Projekt?

Die Art, wie ich vorgegangen bin, ist möglicherweise etwas gewöhnungsbedürftig. Am Anfang standen weder ein Vorbild der grossen Eisenbahn noch eine Vorstellung des fertigen Fahrzeugs, sondern schlicht zwei Elektromotoren: Nach einem Auffahrunfall mit meiner Camionette hielt ich zwei Ventilatormotoren in den Händen, wirklich wie gemacht zum Antrieb meiner ersten Lok: Sie leisten rund 150 Watt bei rund 2500 Umdrehungen pro Minute unter Last. Es würde also ein Traktor mit zwei einzeln angetriebenen Achsen sein, wobei die beiden Motoren in Serie geschaltet an 24 Volt Akkuspannung laufen würden.

© Bi der Kipprahmen© Bi die feste Achse© Bi der Rahmen komplett

das Chassis

Dem Entwurf standen die Überlegungen zum Archbar-Drehgestell Pate: Es sollten immer alle vier Räder Schienen­kontakt haben, denn es gibt nur dieses Rezept gegen Entgleisungen. Dafür kenne ich drei Lösungen: Federung, Ausgleichshebel oder Kipp­achse. Diese letzte kannte ich aus meinen H0-Zeiten, sie schien mir die einfachste, weil sie eine Achse samt Antrieb in einen Kipprahmen legt und ich auf eine Federung verzichten kann. Die Bilder zeigen, wie ich das realisiert habe.

© Bi
Probefahrt

Im ersten Bild sehen Sie den Kipprahmen samt Achse und Motor, im zweiten die feste Achse. Zahnriemen übertragen die Kraft auf die Achsen. Die Motoren sind schwenkbar befestigt, damit die Zahnriemen gespannt werden können. Beachten Sie die Montage des zweiten Motors mit Schlauchbriden, wie sie im Gartencenter zu haben sind. Diese Befestigungsart umgeht das Schweissen am Motor, sie hat sich sehr bewährt.

Das Chassis machte seine Probefahrten ohne Probleme. Der Zahnriemenantrieb lief total lautlos und war den Belastungen durchaus gewachsen, obwohl die Riemen sehr stark gespannt werden mussten, damit sie nicht hüpften. Die Sache hatte aber zwei entscheidende Fehler:

  • Mit der einstufigen Untersetzung von 15:1 lief die Maschine wie ein TGV und nicht wie eine Waldbahn. Offenbar war ein zweistufiges Getriebe nötig.
  • Der Kipprahmen machte das Aufsteigen zum Balanceakt. Wenn ich nicht genau zentral aufstieg, kippte das ganze Fahrzeug unter meinem Hintern weg. Der Kipprahmen hatte viel zuviel Freiheit, er durfte nur um zwei, drei Millimeter kippen, die Bewegung sollte vielleicht sogar abgefedert werden.
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