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Puydorat Forest

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Gleisbau Praxis: Gleisbau nach der Kamm-Methode

Die von mir praktizierte Kamm-Methode habe an verschiedenen Stellen im Internet gesehen, zB hier: SMEXnet Der Trick liegt darin, dass zuerst nur eine Schiene mit Schwellen versehen wird. Es entsteht ein Kamm, der sich sich ohne jede Mühe ins vorbereitete Gleisbett legen und dort fixieren lässt. Dann wird die zweite Schiene ausgelegt, mit Schienenlehren fixiert und an Ort auf die Schwellen geschweisst. Eine Schienenbiegemaschine ist nicht nötig, das einzig Unangenehme ist das Schweissen auf den Knien.

Werkzeuge


© Bi Schienenlehren aus Metall und Holz

© Bi Schweisslehre zum Schweissen der Schwellen - sehr praktisch!

© Bi Auslegen der ersten Schiene mit den Schwellen, das 'Halbgleis', die Schienenlasche ist zu schwach (5x20mm) und knickt ab

© Bi das Schweissen der zweiten Schiene am Platz ist eine Sklavenarbeit...

  • Als erstes habe ich mir fünf Schienenlehren aus Metall hergestellt, welche die Schienen in der um 3° gekippten Stellung festhalten. Sie werden von unten ans Gleis gelegt, was nicht sehr praktisch ist, dafür sind sie einfach herzustellen. Etwa ein Dutzend Lehren aus Holz ergänzen den Bestand, sie werden von oben aufs Gleis gelegt.
  • Eine Schweisslehre zum Schweissen der Schwellen an der ersten Schiene ist sehr praktisch: Sie sichert den Abstand und die Ausrichtung der Schwellen zur Schiene.

Vorgehen beim Gleisbau

Das Gleis besteht aus Flachstahl 10x20mm für die Schienen und die Schienenlaschen und 5x25mm für die Schwellen. Den Falchstahl 10x20mm beziehe ich in Längen von 6m. Die Schwellen sind im Abstand von 20cm an die Schienen geschweisst. Hier sind die nötigen Arbeitsschritte:

  • in die Schienen bohre ich beidseitig je zwei Löcher und schneide 8mm-Gewinde für die Schienenlaschen; dazu habe ich mir eine Lehre gebaut,
  • die Schwellen erhalten an den Enden zwei Löcher 7mm für die Befestigung auf den Holzschwellen,
  • nun verbinde ich auf Böcken zwei Schienen mit den Spurhaltern und schweisse die Schwellen an einer (!!) Schiene an, auch dazu habe ich mir eine Lehre gebaut; ACHTUNG: diese Schiene wird von unten geschweisst!
  • dieses 'Halbgleis' lege ich jetzt ins Gleisbett und befestige es mit einer Schienenlasche am bestehenden Gleis,
  • soll eine Kurve entstehen, biege ich jetzt das Halbgleis in die gewünschte Krümmung, ausserhalb des Gleisbetts eingeschlagene Pflöcke und Draht haten es in dieser Lage fest,
  • die zweite Schiene wird wie die erste gebogen und mit den Spurhaltern an diese geklemmt,
  • vor dem Schweissen der zweiten Schiene muss das Gleis gerichtet werden: Steigung/Gefälle, Kurven und Kurvenüberhöhung müssen stimmen; wenn die zweite Schiene geschweisst ist, ist nichts mehr zu machen!
  • jetzt kann die zweite Schiene auf die Schwellen geschweisst werden; dabei schweisse ich jeweils zwei bis vier Schwellen auf einmal und rücke dann mit den Gleislehren vor; diese zweite Schiene wird von oben geschweisst!

Vorbereiten des Gleisbetts

im Hof

Der Hof zwischen unseren Häusern ist teilweise begrünt und teilweise mit Castine belegt. Unter dieser Oberfläche liegt eine mächtige Schicht mittelgrosser Steine, welche das Ganze tragfähig und doch wasserdurchlässig macht: einen idealeren Unterbau kann man sich kaum vorstellen!

Im begrünten Teil habe ich Rasensoden ausgestochen, einen Streifen Filz ausgelegt, Castine gestreut und angestampft. Auf diesem Bett liegt das Gleis in gleicher Höhe mit dem Rasen in einem Streifen Castine. Margrit kann also sorgenfrei mit dem Rasenmäher darüberfahren - das war ihre Bedingung...

Im bekiesten Teil habe ich die oberste Schicht Castineweggenommen, ein trennender Filz liegt bereits darunter. Auf diese Unterlage kommt das Gleis und zum Schluss decke ich es mit Castine zu. Das Gleis wird vom Traktor befahren und hat sich bisher nicht deformiert.

im Gelände

Unsere Erde ist sehr lehmhaltig und damit schwer. Bei Trockenheit wird sie hart wie Fels, bei Regen quillt sie auf und wird weich. Wollte man ein dauerhaft stabiles Gleis haben, wäre wohl ein dickes Schotterbett nötig - dieser Aufwand ist mir zu hoch. Andrerseits gibt es kaum Stellen, wo das Wasser liegen bleibt, denn Puydorat liegt am Hang.

Ich schneide also die Trasse in den Hang und befestige die Talseite wenn nötig mit einer Trockenmauer. Ich habe schnell gemerkt, dass es sich lohnt, diese Arbeit sehr sorgfältig zu machen: Längs- und Querprofil sollten so gut wie möglich dem fertigen Gleis entsprechen, das Niveau liegt 7...10cm unter der Gleisoberkante, so bleibt Platz für ein schönes Bett aus Castine.

Dort wo die Erde aufgefüllt und darum locker ist, stampfe ich etwas an, wenn Sie ein, zwei Regengüsse abwarten können, umso besser, dann kann sich die Erde setzen. Das tut sie natürlich auch unter dem Castine-Bett, aber dann muss man nachstopfen.

Jetzt lege ich einen Streifen Filz von 60cm Breite aus, schütte reichlich Castine darauf und nivelliere neu. Dann können die Schienen wie oben beschrieben ausgelegt, nivelliert und geschweisst werden. Castine lässt sich gut stopfen, ich mache das mit einem mittelschweren Hammer.

Das Gleis bekommt hier Holzschwellen, welche den Druck besser auf den Untergrund verteilen als die nur 25mm breiten Stahlschwellen. So sollte es für eine Feldbahn gehen, Erfahrungen habe ich allerdings noch nicht.

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