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2015-11-09

Besucher, Freunde, Gäste, Helfer, Nachbarn

Auswandern bewegt die Menschen, zuallererst natürlich diejenigen, die sich auf den Weg machen. Aber natürlich auch alle anderen im alten und im neuen Umfeld, Freunde und Bekannte in der Schweiz und natürlich die neuen Nachbarn in Puydorat, für die wir ja unsrerseits die neuen Nachbarn werden. Wenn ich heute über diese vielen Gesichter blicke, werde ich ziemlich hilflos: Wer gehört auf diese Seite und in welcher Reihenfolge sollen sie erscheinen?

Puydorat liegt eine Tagereise von Zürich entfernt, da können Kontakte natürlich leichter einschlafen, als wenn nur eine einzige Stunde die Menschen trennt. Es ist dann nicht mehr möglich, einander 'einfach einmal schnell' zu sehen, es braucht einen Weg, einen Brief, ein Telefongespräch. Für einige unserer Freunde war das bereits eine zu hohe Hürde, für andere war es Einladung zum Schreiben und zum Reisen. Ich schreibe gern und leicht, Margrit fällt es schwerer, sie muss sich oft prügeln dazu. Mitte der achtziger Jahre schrieb ich noch von Hand, zehn Jahre später hatte ich meinen ersten PC, klebte aber weiterhin Briefmarken, und ab Januar 1999 konnten wir dann zum ersten Mal über Modem ins Internet - die eMail-Epoche begann. Telefonieren war damals noch eine teure Angelegenheit, langes Gebabbel vermieden wir wenn möglich.

Neugier

In den ersten zwei, drei Jahren trieb die Neugier viele Bekannte nach Puydorat, sie kamen einmal oder zweimal, dann verlor sich die Spur. Einige kamen immer wieder, bis sich ihre oder unsere Lebensumstände veränderten und die Beziehungen versandeten. Und einige blieben über die ganzen dreissig Jahre in Kontakt mit uns. Umgekehrt kamen über die Vermietung neue Bekanntschaften und Freundschaften zustande, einige davon sehr warm und herzlich. In diese Gruppe gehören auch die Kontakte zu Franzosen, zu unseren Nachbarn und Menschen, die bei Margrit singen und über den Hundesport. Natürlich fuhren wir regelmässig in die Schweiz, in der Regel vor oder nach unserer Vermietsaison. Am Anfang lebten noch meine erste Frau Bethli, Margrits Eltern und eine ihrer Freundinnen, die wir gern regelmässig besuchten. Heute sind es noch Margrits Schwester und zwei Freunde.

«Wenn deine Freunde nicht jünger sind als du, wirst du sie beerdigen», sagt eine alte Bauernregel. Dieser Entwicklung sorgt nur vor, wer beim Älterwerden Beziehungen zu jüngeren Menschen sucht. Diese Möglichkeit hat uns die Vermietung der Ferienwohnung, die Gesangsstunden, die Gartenbahn und die Arbeit mit den Hunden in reichem Mass gegeben. Und wir haben beide entdeckt, wie herrlich unbeschwert man Mails schreiben und in der Welt herumschicken kann - wirklich eine wunderbare Einrichtung!

Freunde und Bekannte

Bethli

Meine erste Frau Bethli habe ich mit 23 Jahren geheiratet, rund 25 Jahre haben wir zusammen verbracht. Sie blieb auch über unsere Trennung hinaus meine beste Freundin, sie hat mich in all meinen Unternehmungen unterstützt, hat mehrmals Puydorat besucht und uns viel geschenkt. Bethli ist viel zu früh gestorben, sie hatte noch so viel vor...

Hörbi

Ich kenne Hörbi seit über vierzig Jahren, er ist wohl mein treuster Freund. Wir haben einander damals im Supervisorenverein kennen gelernt, die Verbindung ist nie abgebrochen. Er hat eine bewundernswerte Karriere gemacht, unterdessen ist er pensioniert und langweilt sich, aber das kann sich ja noch ändern. Von ihm haben wir vor allem Bücher, Möbel und Computer geerbt, er ist regelmässig zu Gast in Puydorat.

Viktor

Ein entfernter Verwandter von mir, studierter Ökonom und Landwirt im Tösstal. Wir haben irgendwann unsere gemeinsamen Wurzeln erkannt und daraus hat sich eine schöne Freundschaft ergeben. Viktor hat uns viel geholfen, seine Ideen waren fruchtbar. Er hat dann seine Frau ausgewechselt, leider.

Schorsch

Ein lieber Träumer und Schlafwandler. Er hat uns immer wieder aufgesucht und uns viel geholfen, leider wurde er nie sesshaft in unserer Umgebung, obwohl es viele Möglichkeiten gegeben hätte. Auch hier hat eine Frau schließlich zur Entfremdung geführt.

Bianca und Marianne

Freundinnen von Margrit, gelegentliche Besucher und Helfer. Bianca ist tot, Marianne besucht uns regelmässig auf der Reise zu ihrem Haus in Spanien.

Marlise, Alois, Stefan und Daniela

Margrits Schwester mit Familie gehörten am Anfang zu unseren Stammgästen bis dann die Kinder grösser wurden und selbständiger ihre Ferien gestalten wollten. Unsere Landwirtschaft und die Tiere waren vor allem für Daniela die grosse Attraktion, sie konnte stundenlang unsere Lämmer streicheln und herumtragen. Sie nannte unser Unternehmen «Hotel Mää-Mää» und wir brauchen diesen Ausdruck manchmal heute noch. Unterdessen sind die Kinder von damals über dreissig Jahre alt und wir warten auf den Besuch der Enkel. Marlise und Alois haben uns viel geholfen und geschenkt, wir waren wohl eine Art «Dritte Welt» für sie: Neben Kleidern, Schuhen und Stiefeln erhielten wir Möbel, die Fenster im Studio und den Opel Vectra von ihnen.

Nachbarschaft - voisinage

Joël

Unser Nachbar, Bauer, Erdbeerpflanzer und baldiger Rentner. Wenn es irgendeine Vorstellung von Vosinage gibt, hier ist sie verwirklicht: Nachbarschaft, gegenseitiger Respekt, Hilfsbereitschaft und alles ohne Verpflichtungen - wir haben wohl kaum Schöneres erlebt. Nach dreissig Jahren gehören wir beinahe zur Familie, werden zu Geburtstagen eingeladen und laden auch immer wieder ein. Nicht selbstverständlich zwischen Franzosen und Fremden!

Marie-Louise und Roland

Joëls Eltern empfingen uns im Oktober 1987 freundlich und distanziert. Das hat sich rasch geändert, als sie sahen, dass wir uns hier wirklich niederlassen wollten. Roland tauchte immer wieder auf und begutachtete unser Tun, freilich ohne je eine Bemerkung zu machen. Durch ihn hörten wir auch aus erster Quelle vom jahrzehntelangen Familienstreit zwischen ihm und den früheren Besitzern unseres Hauses. Eine traurige Geschichte... Roland ist tot, gestorben wohl an seiner Pensionierung, Marie-Louise hat ihren 85igsten hinter sich und fährt immer noch Auto.

Jean+Françoise

Unsere Nachbarn im kleinen Häuschen im Westen. Sie lebten in Paris und kamen Jahr für Jahr von Juni bis September ins Périgord. Natürlich mussten ihre Kinder und Kindeskinder sie da besuchen, was sie auch brav jeden Sommer taten. Jean+Françoise haben uns viel geholfen, wir haben zusammen Wege geöffnet und Dächer gedeckt, wir haben ihnen einen Gemüsegarten angelegt und ihre Wiesen gemäht. Sie sind nach Avignon gezogen, Françoise ist dement und im Heim. Das Häuschen gehört inzwischen einem Engländer.

Pierre

Mit einem Inserat im P'tit Bergeracois suchte ich jemanden, mit dem ich Französisch parlieren könnte. Ich bot deutsche Konversation an, was mir als sinnvolle Gegenleistung erschien. Mit Pierre entstand bald ein fast freundschaftliches Verhältnis, wir trafen uns wöchentlich und ich lernte unheimlich viel in diesen Séancen. Leider war Pierre zu faul, sein Deutsch aufzubessern, er legte keinerlei Wert auf meine Gegenleistung. Wir haben dann bald auch zusammen gebastelt und einander viel geholfen - Deutsch war allerdings nicht dabei.

Eliane+Guy

Margrit traf mit Eliane ein ähnliches Abkommen wie ich mit Pierre und mit ähnlichem Erfolg. Unser Schulfranzösisch war zwar eine gute Grundlage für die Verständigung hier, die Sprechfertigkeit war allerdings minimal. Im Laden und auf dem Amt ist die Flüssigkeit im Ausdruck einfach viel entscheidender als passé simple und subjonctif.

Pascal+Marjuka

Unsere Nachbarn hinter der Friedhofshecke. Sie sind einige Jahre nach uns nach Puydorat gezogen und für die Lorbeerhecke sind sie nicht verantwortlich, die stammt noch vom Vorgänger. P+M hatten immer Hunde und der gemeinsame Hundespaziergang gehört inzwischen zur täglichen Pflichtleistung. Marjuka hütet auch unsere Katzen und Hühner, wenn wir weggehen, und wir nehmen ihren Vierbeiner in Pension im umgekehrten Fall. Eine sehr schöne Nachbarschaft!

Campsegret

Ein Bauerndorf mit knapp 400 Einwohnern auf 14km², eine Kirche, eine Mairie, ein Gemeindesaal, ein kleiner Laden, eine Garage und drei Restaurants, eines davon mit Hotel. Natürlich sind wir Kunden im Dorf, darüberhinaus ist der Kontakt aber gering, weil wir ihn kaum suchen.

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